Herr, ich weiß,
das kleine Senfkorn Hoffnung wächst
in Zweifel und Ratlosigkeit;
mein Glaube und mein ganzes Vertrauen
sind auf Dich ausgerichtet.

Aber wie, Herr,
können wir anders leben,
damit die Vielen überleben?

Die Stimme Gottes spricht:
Mensch, Du mein Geliebter,
in meinen Händen halte und berge ich
meine ganze geschaffene Welt –
auch Dich.

Auf meinem Antlitz trage ich die Spuren
Weggewischter Tränen der Not und Qual –
Auch der Deinen.
Du fragst nach einem anderen Leben,
damit die vielen Anderen überleben:

Schau auf den,
der vor mehr als 700 Jahren anders lebte
und von Herzen liebte,
mich und die Menschen –
Dominikus, Vorbild für Dich.

Er behielt den Menschen im Blick
und ging seine Wege Menschen zugewandt.

Sein Mit-Leid, seine totale Solidarität
mit allen Armen, die mein Antlitz tragen,
ging bis zum Angebot seines Lebens
für einen Gefangenen.

Durch seine Einfachheit und Bescheidenheit,
sein Ernstnehmen des Alltäglichen
haben die Menschen mich ersehnt und erfahren.

Dominikus lebte in seiner Zeit eine Alternative
und ließ sich als Werkzeug zur Erneuerung
meiner Kirche gebrauchen.

Lebe Du in Deinem Alltag, an Deinem Platz
diese Alternative und lass meine
Menschenfreundlichkeit
durch Dich sichtbar werden.

Versuche nicht, nach den Sternen zu greifen,
wenn Du selber Sonne sein kannst.